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8. April 2022

8. April 2022  –  Bauen mit Aumann
Zertifizierungen im Holzbau: PEFC – was steckt dahinter?

Lieben auch Sie den Wald?

Wir bei Aumann Haus sind überzeugte Waldliebhaber. Zum Schutz des Waldes und der Umwelt legen wir Wert darauf, Rohstoffe aus nachhaltiger Produktion zu verwenden: Alle in Aumann Häusern verwendeten Konstruktionshölzer sind PEFC-zertifiziert – doch was steckt dahinter? Heute wollen wir Ihnen dieses Gütesiegel der nachhaltigen Holzwirtschaft näher vorstellen. 

PEFC – der internationale „Wald-TÜV"

PEFC ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung "Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes", also ein "Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen“. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach: Alle PEFC-zertifizierten Hölzer stammen aus Wäl­dern, die garantiert nach ökologischen, sozialen und nachhaltigen Prinzipien bewirtschaftet werden. Neben dem FSC, dem „Forest Stewardship Council“, ist PEFC das zweite weltweit anerkannte Wald-Zertifizierungssystem. 1999 in Paris gegründet umfasst das PEFC Council mittlerweile fast 55 Staaten aus 5 Kontinenten.
Das Zertifizierungssystem steht inhaltlich auf den international gefassten Beschlüssen der Umweltkonferenz von Rio 1992 und deren Nachfolgekonferenzen. Inzwischen sind in Deutschland 8,7 Millionen Hektar Wald PEFC-zertifiziert, also rund zwei Drittel der deutschen Waldfläche. Gleiches gilt für unsere Nachbarn in Österreich. In Bayern und Baden-Württemberg haben sich aktuell sogar 89 % der Wälder das PEFC Gütesiegel verdient – eine optimale Voraussetzung, um die Hölzer für unsere Aumann Häuser aus möglichst heimatnaher Region zu beziehen und so durch kurze Transportwege ebenfalls umweltfreundlich zu handeln.

Der Schutz unserer Wälder als Hauptaufgabe

Unsere Wälder in ihrer Schönheit und Vielfalt als intakte Ökosysteme zu erhalten – genau darin liegt die Aufgabe eines unabhängigen Zertifizierungssystems für unsere Forstwirtschaft. Können Sie sich noch an Ihren letzten Waldspaziergang erinnern? Den ganz besonderen Duft von Nadelbäumen, das Rascheln des Herbstlaubs auf dem weich federnden Waldboden, die vielen Geräusche des Waldes, von Vogelgezwitscher bis zum sanften Ächzen der Baumstämme, wenn sie sich im Wind wiegen … Genau das gilt es zu bewahren – und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ist das beste Instrument dafür!

Die Rechte von Natur und Mensch wahren

Wenn ein Forstwirtschaftsbetrieb die Anerkennung durch das PEFC-Siegel anstrebt, muss er einer ganzen Reihe an Anforderungen für eine naturnahe Waldbewirtschaftung entsprechen: 
Beispielsweise sind Mischbestände aus standortgerechten Baumarten zu erhalten bzw. wiederaufzubauen, um ungesunde und schädlingsanfällige Monokulturen zu verhindern. Bei der Holzgewinnung gilt: Kahlschläge sind tabu – es wird nicht mehr Holz geschlagen als nachwächst. Ebenso muss ein angemessener Totholzvorrat erhalten bleiben, um Lebensraum für viele Waldtiere und Insekten zu bieten und so die Artenvielfalt von Flora und Fauna zu fördern. Besondere Rücksicht nehmen müssen die Waldbewirtschafter auf geschützte Biotope und Schutzgebiete sowie die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Nachdem sich zeigte, dass gerade das häufige Befahren mit schweren Maschinen dem Boden großen Schaden zufügt, wurde auch festgelegt, dass in PEFC-zertifizierten Wäldern beim Einsatz von Maschinen der Boden besonders zu schonen ist. Denn der Wald ist nicht nur für seinen Besitzer von Bedeutung: Nur ein nachhaltig bewirtschafteter Wald kann seine natürliche Schutzfunktion von Gewässern, Böden und Klima erfüllen. Neben diesen ökologischen Standards der Selbstverpflichtung müssen auch soziale Aspekte berücksichtigt werden. Eigentlich logisch: Wer qualifiziertes Fachpersonal beschäftigt, trägt auch zur Arbeitssicherheit und zur Wahrung der Arbeitnehmerrechte bei – und davon profitieren am Ende Beschäftigte wie Endverbraucher. Apropos: Selbstverständlich gehört es zur PEFC-Zertifizierung dazu, auch die Rechte der Menschen zu sichern, die vom Wald leben und von ihm abhängig sind.

Unabhängig und regional orientiert – das beste Qualitätssiegel für Familienbetriebe

Dass all diese Richtlinien auch tatsächlich umgesetzt werden, gewährleisten regelmäßige Kontrollen durch national akkreditierte Zertifizierungsstellen: Nicht PEFC selbst, sondern anerkannte unabhängige Zertifizierer führen die stichprobenartigen Kontrollen durch, um eine echte Neutralität zu sichern. Da PEFC einen regional orientierten Ansatz vertritt, ist es ideal, um auch kleineren Familienbetrieben in der Forstwirtschaft eine Zertifizierung zu ermöglichen, die für diese wirtschaftlich sonst gar nicht leistbar wäre. Ein bedeutsamer Faktor, der uns bei Aumann Haus von der PEFC Zertifizierung überzeugt – denn auch wir als Familienunternehmen wissen, wie wichtig die Unterstützung lokaler Kleinbetriebe ist.
Kinderhände umarmen einen Baum und bilden ein Herz
(© Leah-Anne Thompson - Fotolia.com)
Bildnachweis Titelbild: © André Bachmann - Fotolia.com

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