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20. Juli 2022

20. Juli 2022  –  Architektur im Holzbau
Wie wertbeständig ist ein Holzhaus?

Ein Einblick in die Werthaltigkeit moderner Holzhäuser

Bei großen wie kleinen Bauvorhaben wird auch heute noch häufig auf den Baustoff Holz verzichtet, weil längst überholte Vorurteile und Unsicherheiten unter Bauherren und Architekten vorherrschen. Dabei sind moderne Holzbaulösungen in Sachen Energieeffizienz, Qualität, Schnelligkeit und sogar im Brandschutz der Massivbauweise häufig überlegen. Und gerade bei kleineren Projekten im Privathausbau sollten sich Bauherren nicht unsicher fühlen, schließlich liegen umfangreiche Erfahrungen für das Baumaterial Holz vor.

Ein Forschungsvorhaben der Universität Leipzig hat sich mit der objektiven Verkehrswertermittlung von Holzhäusern befasst und zeigt klar auf, dass moderne Holzhäuser in Sachen Lebensdauer und Wertbeständigkeit konventionellen Bauten in nichts nachstehen. Das Ergebnis: Die Gesamtnutzungsdauer von Holzhäusern, die ab 1985 gebaut wurden, liegt bei durchschnittlich 80 Jahren. Die technische Lebensdauer kann bei normaler Instandhaltung weit über 100 Jahre, wenn nicht gar mehrere 100 Jahre betragen. Damit zieht die Holzbauweise mit dem Massivbau gleich. "Im Hinblick auf die Beleihbarkeit, Wiederverwertbarkeit und Wertbeständigkeit gibt es also keine objektiven Gründe, ein Holzhaus schlechter einzustufen", sagt Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter, an dessen Lehrstuhl die Forschungen durchgeführt wurden.

Einflussfaktoren unter der Lupe: Wärme, Feuchte, Brand etc.

Im Holzbau haben sich in den vergangenen 50 Jahren die Werkstoffqualitäten, industriellen Fertigungsmethoden und auch die freiwillige Fremd- und Selbstüberwachung der Hersteller permanent verbessert. Man kann sagen, dass sich Holzhäuser, die nach 1985 gebaut wurden, qualitativ nicht von konventionellen Gebäuden unterscheiden.

Ähnliches gilt im Wärmeschutz, der durch die seit 2001 geltende Energieeinsparverordnung gesetzlich eingehalten werden muss. Insbesondere der Feuchteschutz spielt eine entscheidende Rolle für die Werthaltigkeit von Holzhäusern: Heutige Bauweisen schützen die tragende Holzkonstruktion verlässlich vor Feuchtigkeit von außen und auch im Inneren wurde eine Gefährdung durch Wasserdampfkonvektion dank verbesserter Luftdichtheit kontinuierlich verringert. Was den Schallschutz anbelangt, kann ebenfalls beruhigt werden. Viele konstruktive Lösungen erfüllen heutige Schallschutzanforderungen und sorgen für ausreichenden Trittschallschutz. Auch im Brandschutz hat ein Holzhaus keine entscheidenden Nachteile im Vergleich zu konventionellen Gebäuden. Durch die bei Holz berechenbare Feuerwiderstandsdauer bleibt  die Gebäudekonstruktion auch beim Brandgeschehen ausreichend lange stabil. Und zu guter Letzt: Wie steht es heute um mögliche Wohngifte in Holzbauten? Absolut unbedenklich, denn Holzschutz wird bei modernen Bauten gänzlich ohne chemische Holzschutzmittel hergestellt. Belastende Stoffe, wie sie in der Vergangenheit verwendet wurden, sind seit den 80er-Jahren konsequent vom Markt verschwunden.

Der Holzbau hat sich in den letzten 40 Jahren also erheblich weiter entwickelt und verbessert. Durch technische Verbesserungen wurden die technische Lebensdauer, die Nutzungsdauer und dadurch der Wert einer Immobilie entscheidend gestärkt.

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Bildnachweis Titelbild: © Aumann Haus

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