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27. Juli 2022

27. Juli 2022  –  Baustoffe & Bauelemente
Fassaden im modernen Holzbau

Rund jedes 4. genehmigte Haus in Bayern ist ein Holzhaus. Das liegt mitunter an den konstruktiven Vorteilen eines Holzhauses – jedoch auch daran, dass die Optik eines Fertighauses nicht mehr „Holz“ sein muss. Moderne Plattenwerkstoffe zaubern fast jede Optik hervor. Dabei verzichtet der Bauherr nicht auf ökologische Aspekte.

Holzfassaden (Schalungen)

Holzfassaden sind oft langlebiger (bei richtiger Wartung) als Putzfassaden und tragen zum natürlichen Wohnklima Ihres Holzhauses bei. Sie haben die Wahl zwischen unterschiedlichen Holzarten und Lasuren, um Ihrer Fassade einen ganz persönlichen „Anstrich“ zu geben. In Punkto Nachhaltigkeit ist Holz als nachwachsender Rohstoff ganz vorne, somit trägt die Holzfassade zu einer positiven Ökobilanz bei und punktet auch als 2. Fassade für einen doppelten Schutz des Hauses.

Die bekanntesten Vertreter der Holzfassade sind die Holzverschalungen. Hier wird unterschieden zwischen

  • Boden-Deckelschalung
  • Stülpschalung
  • Rhombusschalung

Die Boden Deckelschalung

Sie gilt als der klassische Vertreter der Holzverschalungen. Technisch werden dabei zwei einzelne Bretter vertikal so angebracht, dass zwischen beiden Brettern ein Abstand entsteht. Dieser wird durch ein weiteres Brett geschlossen, den sog. Deckel.

Die Stülpschalung

Bei der Stülpschalung werden die Bretter waagerecht auf einer Unterkonstruktion so befestigt, dass sich das nächsthöhere Brett jeweils über das untere legt. Durch dieses „Stülpen“ entsteht ein ähnlicher Effekt wie bei einer Dacheindeckung. Das Wasser läuft ähnlich wie beim Ziegel  ab. In Skandinavien ist diese Bauweise allgegenwärtig.

Die Rhombusschalung

Das Parallelogramm bzw. die Rhombusschalung besteht aus Holzlatten, die liegend montiert werden. Im Querschnitt gleicht diese Schalung einem Parallelogramm, daher der Name Rhombusschalung. Die einzelnen Latten werden dabei mit etwas Abstand zueinander auf einem Lattenrost montiert. Dahinter befindet sich bei dieser Variante immer eine regensichere und UV-beständige Fassadenbahn. Somit perfekt kombinierbar mit anderen Fassadensystemen.

Um auf diese Fassadenbahn hinter der Schale zu verzichten, gibt es auch eine geschlossene Variante. Hierbei werden die Bretter mit Nut und Feder direkt aneinander montiert und bilden so eine geschlossene Fläche, bei gleicher Optik.

Nachteile der Holzverschalungen –  die Pflege

Die Pflege einer Holzfassade war bisher aufwändiger als bei einer Putzfassade. Das Holz musste immer wieder nach gestrichen werden. Inzwischen gibt es Anstrichsysteme, die 10 Jahre Garantie auf die Oberflächenbeschichtung bieten. Alternativ wird Lärchen- oder Thermoholz eingesetzt, das wegen seiner hohen Resistenz keinen Schutzanstrich benötigt. Gerade bei naturbelassenen Fassaden tritt aber manchmal ein unschöner Vergrauungseffekt auf.  Dabei verfärbt sich das Holz unterschiedlich stark, was zu „Flecken“ führt. Eine sog. Vergrauungslasur, mit der das Holz von Anfang an behandelt wird, sorgt hier für Abhilfe.

Flächigere Optik durch Plattenwerkstoffe

Plattenwerkstoffe sind laut Expertenmeinung auf dem Vormarsch. Mit z.B. einer zementgebundenen Spanplatte oder Schichtstoffplatten aus Kunststoff lassen sich großflächige Fassaden realisieren, die feuchteunempfindlich sind. Die Optik ist dabei variabel, je nach Wunsch lässt sich von Farbe bis Schiefer bis hin zu aufgedruckten Motiven Verschiedenstes realisieren.

Putzfassade

Die Putzfassade ist in Deutschland nach wie vor die verbreitetste Fassadengestaltung. Bei Aumann Haus wird hierfür eine sog. Putzträgerplatte eingesetzt. Dabei wird eine Gewebespachtelung auf diese Holzweichfaserplatte aufgebracht, die später mit einem individuellen Oberputz veredelt wird. Diese Fassadenform lässt sich auch sehr gut mit anderen Fassadensystemen kombinieren, z.B. Holzverschalung am Haus und verputzter Quergiebel oder umgekehrt.

Nachteile der Putzfassade

Ein kleiner Wermutstropfen, dunkle Farbtöne sind nicht möglich. Damit ist das Farbspektrum eingeschränkter. Ein etwas größeres Problem ist der Schimmel und Pilzbefall. Hier hilft ein besonderer fungizid-algizid eingestellter Anstrich, der alle 3- 5 Jahre wiederholt werden muss. Eine Garantie, dass der Pilzbefall nicht wieder auftritt gibt es leider nicht.

Patch Work – Attraktive Kombinationen

Früher waren Häuser nur einfarbig bzw. wurden mit einem Fassadensystem versehen. Bei Patch Work Fassaden werden unterschiedliche Fassadensysteme miteinander kombiniert. Gestalten Sie z.B. den Bereich rund um die Fenster mit einer Holzverschalung, den Rest des Hauses in Putzoptik.

Standard bei Aumann – hinterlüftete Fassaden

Damit es zu keinerlei Schimmelbildung kommen kann, setzt Aumann Haus auf hinterlüftete Fassaden. Dabei wird  Feuchtigkeit, die aus der Konstruktion kommt, durch Zirkulation der Luft abgeführt. Somit bleiben Dämmung und Konstruktion immer trocken.

Sie wollen mehr Infos?

Dies ist nur ein kleiner Auszug der Fassadensysteme. Neben Textil-, Glas-  und Steinfassaden gibt es noch viele weitere Elemente, die man aufzählen könnte. Als ökologisch orientiertes Holzbauunternehmen liegt es uns am Herzen, Ihnen die Werkstoffe zu zeigen, die wir als sinnvoll erachten.

Für weitere Fragen rund um Hausbau, Ökologie und Fassaden können Sie uns jederzeit kontaktieren. Wir freuen uns darauf, Ihre Fragen zu beantworten.

Bildnachweis Titelbild: © Aumann Haus

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