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1. Januar 2022

1. Januar 2022  –  Baustoffe & Bauelemente
Brettschichtholz im Einsatz

Brettschichtholz: Konstruktiver Baustoff für Holzhäuser

Ein Trend in Richtung Effizienz und Nachhaltigkeit mit steigender Tendenz: Deutschlandweit werden mehr als 20 Prozent aller Ein- und Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise errichtet. Die werksseitige Vorfertigung in Verbindung mit modernen Bearbeitungsverfahren sind klare Befürworter. Sie lassen Konstruktionen entstehen, die viel Potenzial und Gestaltungsfreiraum bieten. Denn das für tragende Konstruktionselemente häufig verwendete Brettschichtholz weist eine hohe Tragfähigkeit bei gleichzeitig besserer Holzausnutzung durch eine ausgeklügelte Lamellenverleimung aus.

Die Herstellung: Hohe Formstabilität für individuelle Wünsche

Brettschichtholz wird standartmäßig aus Fichtenholz industriell hergestellt. Auch Holzarten wie Buche, Tanne, Kiefer, Lärche und Douglasie kommen gelegentlich zum Einsatz. Inzwischen sind auch Hybridträger aus Fichte und Buche auf dem Markt. Mehrere längs zur Faser aufeinandergelegte Brettlagen werden dabei zu Massivholzelementen verklebt und ermöglichen damit ansprechende Konstruktionen mit früher nicht vorstellbaren Dimensionen. Die einzelnen, nur 30-40 mm starken Lamellen sind sehr biegsam und bringen durch den schichtweisen Aufbau eine bis zu 80% höhere Tragfähigkeit als übliches Bauschnittholz. Neben einfachen, geraden Bauteilen lassen sich mit relativ geringem Aufwand auch gekrümmte Bauteile herstellen. Seine endgültige Form erhält das Bauteil erst durch die Leimung und das Aushärten – am Ende entstehen gerade, räumlich gekrümmte oder sogar dreidimensional gebogene Brettschichtholzträger. 

Bewährt seit 100 Jahren: Hoch belastbarer Holzleimbau

Bereits vor einem Jahrhundert entstand das Patent, dass im Holzbau immer noch als einzigartige Technologie gewertet wird. Damals meldete Otto Hetzer ein Patent für seine Erfindung gebogener, verleimter Holzbauteile aus mehreren Lamellen an, die unlöslich miteinander verbunden wurden.

Bekannt wurde Hetzer durch seine Träger für die deutsche Eisenbahnhalle für die Weltausstellung in Brüssel im Jahre 1910. Schon damals errichtete er Dachkonstruktionen mit einer Spannweite bis zu 45 Metern. Die Balken zeigten eine höhere Stabilität als Vollholz und waren deutlich günstiger als Stahlbeton. In Hetzerbauweise entstanden so Sport- und Festhallen, Flugzeug-, Lokomotiv- und Auktionshallen, Straßenbahndepots, Kirchen und viele weitere Bauwerke, die teilweise auch heute noch genutzt werden.

Nachhaltigkeit und Ökobilanz: Vieles spricht für Brettschichtholz

Auch in ökologischer Hinsicht hat Brettschichtholz als Konstruktionsbaustoff ein hohes Potenzial vorzuweisen. Die Universität Hamburg analysierte den Holzbau im Vergleich zu anderen Produkten aus synthetischen, metallischen oder mineralischen Materialien mit hervorragenden Ergebnissen für den Baustoff Holz. Eine nachhaltig betriebene wirtschaftliche Holznutzung trägt in beachtlicher Weise zur Reduzierung des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre bei. Zudem entziehen langlebige Holzprodukte wie Holzhäuser dem Kreislauf für viele Jahrzehnte das CO2 in Form des stofflich gebundenen Kohlenstoffs. Außerdem sind chemische Schutzmaßnahmen in modernen Konstruktionen von Holzprodukten fast nicht erforderlich. Ein Gebäude aus Holz besitzt also viele entscheidende Faktoren für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

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Bildnachweis Titelbild: © Holzbau Aumann e.K.

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